Informationen zum Verein
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SAN JOE PURAM
Kinderhilfe Sünching e.V.
Vorsitzender: Willi Zölch
An die Mitglieder
des Fördervereins
San Joe Puram Kinderhilfe Sünching
Sünching, 16. September 2020
Sehr geehrte Damen und Herren,
leider ist es immer noch nicht angebracht, unsere diesjährige Mitgliederversammlung abzuhalten.
So möchte ich Ihnen auf diesem Weg einige Informationen über Verein und Kinderdorf zukommen lassen.
Unsere geplanten Veranstaltungen können wir Corona bedingt in diesem Jahr leider nicht durchführen. So muss auch der Hallenflohmarkt und mit großer Wahrscheinlichkeit auch unsere schöne „Weihnacht im Museum“ ausfallen.
Im vergangenen Jahr konnten wir 3 neue Mitglieder gewinnen. Leider wurden aber in diesem Jahr eine Patenschaft und eine Mitgliedschaft gekündigt. So haben wir nach heutigem Stand 101 Mitglieder und 19 Patenschaften.
Unser Kinderdorf konnten wir im vergangenen Jahr mit 28.000,- € unterstützen. Auch in diesem Jahr haben wir bereits 13.500,- € überweisen können.
Nach einem Bericht aus Delhi vom März über die katastrophale Situation durch die Corona-Pandemie hat die Vorstandschaft beschlossen, einen Betrag von 5.000,- € für die vom Kinderdorf organisierte Verpflegung von Obdachlosen zur Verfügung zu stellen. Auf den Bericht in unseren Zeitungen haben wir weitere 3.500,- € Spenden für diesen Zweck erhalten. Ich danke allen, die uns auch in dieser Aktion wieder so kräftig unterstützt haben.
Über die derzeitige Situation in Delhi und im Kinderdorf lege ich einen Brief von Erzbischof Kuriakose bei.
Ich hoffe zuversichtlich, dass wir in absehbarer Zeit zu einem Corona freien Leben zurückkehren und unsere gewohnten Aktivitäten wiederaufnehmen können.
Bis dahin grüße ich Sie herzlich
Willi Zölch, Vorstand
Eingetragen im Vereinsregister Regensburg unter Nr. VR 1835
Als gemeinnütziger Verein anerkannt vom Finanzamt Regensburg Nr.244/110/50080
Diocese of Faridabad
Syro-Malabar Catholic Church
Neu Delhi, 30. Aug. 2020
Lieber Willi und Mitglieder der Verein,
Herzlichen Dank für die Grüße und Nachrichten aus Sünching.
Ja, die Corona-Krise in Indien, besonders in Delhi mit 30 Millionen Menschen, ist noch sehr kritisch. Schritt für Schritt langsam möchten sie alles wieder in geordneten Bahnen bringen; aber die Zahl der Betroffenen nimmt jeden Tag zu. Nur in Kerala, jeden Tag ist es 3000.
Alle Kirchen sind noch weilweise zu und einige sind offen mit limitierten Personen. Aber da das Einkommen ist fast Zero geworden – kein Opfergeld usw. – vielen Kirchen kämpfen ums Überleben. Die Priester haben seit fünf Monaten kein Gehalt bekommen. Alle Veranstaltungen und Versammlungen sind noch verboten; Schulen sind noch zu. Anstatt bekommen die Kinder online Kurse.
In San Joe Puram haben wir noch nicht der Unterricht in Schule und Kindergarten angefangen. Alles ist eingestellt. Gott sei Dank, ist das Kinderdorf von Corona-Fällen nicht betroffen. Wir haben im Laufe des letzten Jahres 8 Kinder im Kinderdorf neu aufgenommen. Sie sind alle vom CWC (Staatliche Büro) gebracht.
In dieser Zeit gibt es keine Betreuung der Selbsthilfegruppen in den Dörfern. Wir kochen noch in die „Common Kitchen“ für alle Bewohner und geben weiterhin Essen für die Armen in Delhi und Umgebung. Aber die Zahl der Begünstigten ist eher geringer geworden.
Gute Nachricht ist unser Solar Projekt, unterstützt vom Deutsche Botschaft ist nun voll verwirklicht und das Kinderdorf ist jetzt fast selbständig für Elektrizität.
Aus diesem Anlass „Vergelt’s Gott“ für alles was sie für uns – das Kinderdorf und Diözese – tun.
Ich wünsche Ihnen und alle Mitglieder der Verein alles Gute und Gottes Segen.
Herzliche Grüße
+ Erzbischof Kuriakose
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SAN JOE PURAM
Kinderhilfe Sünching e.V.
Vorsitzender: Willi Zölch
Sünching, 12. April 2020
Corona in Indien
Seit 2002 gibt es in Sünching den Förderverein „San Joe Puram Kinderhilfe Sünching e.V.“.
Der Verein unterstützt seither finanziell das Kinderdorf San Joe Puram in der Nähe von New Delhi/Indien. In dem Kinderdorf leben etwa 100 Kinder in 5 familienähnlich geführten Häusern. Bei den Kindern handelt es sich vorwiegend um Mädchen, teilweise körperlich oder geistig beeinträchtigt, die gemeinsam mit gesund entwickelten, aber verarmten in häuslicher Gemeinschaft leben. Vielfach wurden die Kinder in Slums angetroffen oder auf der Straße aufgelesen.
Durch unsere finanziellen Zuwendungen von jährlich mehr als 25.000,- € können wir die Betreuung der Kinder und deren Schulbesuch gewährleisten.
Durch wiederholte Besuche im Kinderdorf sowie durch laufende Informationen durch Erzbischof Kuriakose Bharanikulangara, dem das Kinderdorf unmittelbar unterstellt ist, sind wir über die Entwicklungen und Bedürfnisse immer auf dem Laufenden.
In seinem letzten Brief nun schildert Erzbischof Kuriakose die dramatische Situation in Delhi auf Grund des Corona-Virus. Nach den offiziellen Angaben ist die Zahl der Infizierten und Toten bisher noch sehr gering. Die indische Regierung hat aber für zunächst 21 Tage ein totales Arbeits- und Reiseverbot erlassen. Dies bedeutet in Delhi, dass zigtausende Tagelöhner nun ohne Arbeit und damit ohne Lohn und meistens auch ohne Wohnung sich dicht gedrängt auf den Straßen aufhalten. Eine Rückkehr zu ihren Familien in den Dörfern ist ihnen verwehrt.
Die Diözese hat nun Betreuungsstationen und zwei Essensausgabestellen eingerichtet, in denen nun jeweils 500 Essen täglich ausgegeben werden. Mitarbeiter der Diözese und Ordensschwestern bereiten täglich das Essen zu und verteilen es an den behördlich genehmigten Stellen. Auch die Pfarreien sind angehalten, in ähnlicher Weise zu verfahren.
Wenn dies auch in Indien wieder einmal nur der Tropfen auf den heißen Stein ist, so zeigt es uns in beeindruckender Weise ein Beispiel christlicher Nächstenliebe, obwohl kaum einer der Betreuten einer christlichen Kirche angehören wird. Hier schließt sich der Kreis wieder zum Kinderdorf San Joe Puram. Dessen Wahlspruch vom Gründer festgelegt wurde: „Was ihr den geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!“
Auf Grund der dramatischen Schilderungen des Erzbischofs hat die Vorstandschaft des Sünchinger Fördervereins spontan beschlossen, den zurzeit verfügbaren Betrag von 5.000,-€ zur Bekämpfung dieser Katastrophe zu überweisen.
Mehrere der wichtigsten Geldgeber haben wir vorher über unsere Absicht informiert. Zu unserer freudigen Überraschung wurden zudem bisher 2.000,- € für diese Hilfsmaßnahme überwiesen. Das Elektrohaus Völkl in Sünching hat spontan eine Spendenbox aufgestellt, in die die Kunden bereitwillig geben. Ebenso steht in der Apotheke Sünching eine derartige Spendenbox.
Diese Hilfsbereitschaft und Solidarisierung mit den Ärmsten ist ein enormer Mutmacher in dieser weltumspannenden Pandemiezeit. Danke an Alle!
Der Erzbischof beschließt sein Schreiben:
„Wir im Bischofshaus wünschen Ihnen, Euren Familien und Mitarbeitern alles Gute und Gottes Gnade und Segen und bleibt gesund!“
Willi Zölch, Vorsitzender
Diocese of Faridabad
Syro-Malabar Catholic Church
Neu Delhi, 26 März 2020
Liebe Freunde,
Grüß Gott!
Ich grüße Sie/euch ganz herzlich aus Indien. In dieser Situation in der wir, wie der Papst am letzten Freitag vor dem Segen „Urbi et Orbi“ so treffend sagte, alle in einem Boot sitzen, haben wir nun mehr Zeit, aneinander zu denken und füreinander zu beten.
Da die Nachrichten über das Corona-Virus aus aller Welt alarmierend sind, auch aus Deutschland, will ich mich mal bei Ihnen/euch melden und fragen wie's Ihnen/euch geht. Wir entnehmen aus der Presse, dass sich in Europa und Amerika das Corona-Virus sehr schlimm verbreitet hat. Auch hier haben wir Erkrankungen. Bis jetzt sind zwei Bundesländer am schlimmsten betroffen: Kerala und Mumbai (Maharashtra). Insgesamt ist die offizielle Zahl der KoronaToten in Indien gestern auf 30 angestiegen.
Da Delhi die Hauptstadt ist, erfahren wir nur, dass die Situation noch einigermaßen unter Kontrolle sei. Die offizielle Anzahl der Infizierten liegt anscheinend noch unter 100, aber wir hören, dass es in den Peripherien viele Fälle gibt.
Auch bei uns hier hat der Premier-Minister eine totale Ausgangsperre (Curfew) für 21 Tage verhängt – Gerüchte besagen, dass sie vielleicht auf 41 Tage verlängert wird. Hier steht das öffentliche Leben so gut wie still wegen „Covid 19“. Es ist unglaublich. Die Leute sind so etwas gar nicht gewöhnt und die Polizei bestraft die, welche sich nicht daran halten, sehr hart. Nur in Kerala gibt es täglich mehr als 1000 Fälle, bei denen die Ausgangssperre missachtet wird. Es ist schwierig und langweilig für die Leute und sehr oft leben sie sehr beengt! Wir hier bleiben zu Hause und hoffen, dass wir alles gut überstehen.
Am schlimmsten betroffen sind die Tagelöhner, sie haben keine Arbeit und daher keinen Lohn- nichts zu essen. Deswegen möchten sie alle zurück in ihre Dörfer. In einer Großstadt wie Delhi sind das zigtausend Menschen. Unsere diözesane Abteilung für Sozialarbeit hat zwei Zentren für solche arme Menschen eröffnet. Circa 500 Leute in zwei Gruppen bekommen dort Mittagessen. Die Ordensschwestern und freiwillige Mitarbeiter kochen und machen Pakete. Die Zivilbehörden haben uns eine Sondergenehmigung zum Transport gegeben.
Siehe: http://mattersindia.com/2020/03/coronavirus-indian-church-urgedto-care-for-stranded-migrants/
Auch die Kirchengemeinden haben Hilfen für die Hungernden organisiert.
Die Gottesdienste sind bis auf weiteres abgesagt, gleichfalls alle Versammlungen. Unsere Arbeit im Ordinariat besteht jetzt daraus, unseren Gläubigen Angebote (Hl. Messen, Andachten, Gebete etc.) über die sozialen Medien zu machen. Vom Bischofshaus aus mache ich das auch. Meine Messe gestern (Sonntag) wurde 7.000 mal bei YouTube angeklickt. Die Karwoche wird auch so bleiben. Wir bitten unsere Gläubigen, viel zu beten und uns und alle Mitmenschen dem Heiligsten Herzen Jesu anzuvertrauen und zu weihen. Dafür haben wir extra ein Weihegebet. Auch haben wir (jeder Priester in seiner Pfarrei) uns bereit erklärt, ein sog. Sorgentelefon/ Tele-Seelsorge einzurichten, um den Menschen in dieser schweren Zeit nahe sein zu können.
Wir haben dann auch eine Tele-Beratung und Gebetshilfe eröffnet. Viele haben Angst und sind in Panik. Wer Hilfe braucht kann uns anrufen. Ich habe eine Liste von Kontakten mit einer 0800-er gebührenfreien Nummer und andere Telefonnummern bereit für diese Beratung. Dann möchte ich am kommenden Samstag die ganze Diözese der Muttergottes weihen; die ganze Diözese bereitet sich mit unserer Anleitung über die sozialen Medien darauf vor.
Alle unsere Diözesanabteilungen haben Programme für Kinder, Jugendliche, Mütter, Familien, ältere Leute usw. angeboten.
Auf den Bildern bereiten unsere Leute das Essen für die Armen zu.
Ende April sollte ich nach Rom reisen, um einige Diakone zu weihen, die in ein oder zwei Jahren für unsere Diözese zum Priester geweiht werden sollen. Diese Reise mit ein paar Tagen Deutschlandaufenthalt im Anschluss muss nun vernünftigerweise ausfallen.
Wir sind bis jetzt alle gesund – auch meine Familie in Kerala -- und hoffen und beten, dass dies so bleibt und die Situation sich bald bessert. Vielleicht merkt die Menschheit jetzt einmal, dass wir doch einen Herrgott brauchen.
SAN JOE PURAM Kinderhilfe Sünching e.V.
Der Förderverein „SAN JOE PURAM Kinderhilfe Sünching e.V.“ wurde am 5. August 2002 gegründet, mit dem ausschließlichen Zweck, den Kindern des Kinderdorfes San Joe Puram in Indien durch finanzielle Unterstützung den Lebensunterhalt zu sichern und ihnen eine Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen.
Der Verein wurde unter Nr. VR 1835 in das Vereinsregister beim Amtsgericht Regensburg eingetragen und ist vom Finanzamt Regensburg als gemeinnützig anerkannt.